Schutzkonzept zur Prävention sexualisierter Gewalt
Wir haben uns im Oktober 2023 auf den Weg gemacht, gemeinsam ein Schutzkonzept zur Prävention sexualisierter Gewalt (PsG) zu erarbeiten. Nach der Veröffentlichung der „Safe Sport“ Studie (https://static-dsj-de.s3.amazonaws.com/Publikationen/PDF/Safe_Sport.pdf) , war es Dagmar Luhmann (1. Vorsitzende) eine Herzensangelegenheit bei uns im Verein den Sportbetrieb für Trainer:innen und Sportler:innen sicherer zu gestalten.
Daraufhin hat sich ein 9-köpfiges Team gebildet, das sich seither im 4 Wochen Rhythmus trifft, und mit der Erstellung und Umsetzung eines solchen Konzeptes beschäftigt. Diese Gruppe besteht aus Dagmar Luhmann (Abteilungsleitung Turnen), Steve Roßberg (Abteilungsleitung Ju-Jutsu), Leonie Fröhlich (Trainerin Ju-Jutsu), Carolin Thrän (FSJlerin),
Gisela Kühl (Abteilungsleitung Tanzen), Karsten Teuchert (Abteilungsleitung Tennis),
Klaus Heinsohn (Abteilungsleitung Leichtathletik), Manuela Weber (Trainerin Basketball) und
Gido Trigo Alveres (Jugendwart Fußball).
Dabei ist es wichtig zu wissen: Sexualisierte Gewalt ist vielschichtig, und beinhaltet mehr als Sexualstraftaten. Fokussierte Blicke, Betreten der Umkleiden durch den Trainer oder Berührungen bei der Hilfestellung – all jene Grauzonen, bei denen sich die Beteiligten (sowohl Trainer:innen als auch Sportler:innen) unsicher oder unwohl fühlen, sollen durch Regeln und klare Definitionen entschärft werden.
Unser Arbeitsstand
Ein Schutzkonzept besteht aus mehreren Bestandteilen, an denen wir momentan parallel arbeiten.
Sensibilisierung und Überprüfung der Trainer:innen
Der Sport steht und fällt mit den Trainer:innen. Aus diesem Grund haben alle Trainer:innen die mit Minderjährigen arbeiten, eine Vorlage zur Beantragung eines erweiterten Führungszeugnisses erhalten. Momentan warten wir darauf die verbleibenden Führungszeugnisse einsehen zu können, ein Großteil der Übungsleiter:innen hat bemerkenswerter Weise in kürzester Zeit ihr Führungszeugnis vorgelegt! Im nächsten Schritt möchten wir dann auch die Übungsleiter:innen und Verantwortlichen für das Thema der sexualisierten Gewalt sensibilisieren. Dies erfolgt im Rahmen eines Kurses (online oder in Präsenz), bis Ende des Jahres. Ab Januar 2025 möchten wir nur noch mit Trainer:innen im Bereich Kinder und Jugendliche zusammenarbeiten, die an einem solchen Kurs teilgenommen haben. Die Termine hierfür sind der 12. August (online), 3. September (in Präsenz) und der 24. Oktober (online). Alle Trainer:innen wurden hierzu per E-Mail eingeladen. Im Anschluss wird dann der Ehrenkodex inkl. der Verhaltensrichtlinien unterschrieben. Der Ehrenkodex ersetzt unsere Selbstverpflichtungserklärung, die bislang alle Trainer:innen unterzeichnen mussten. Den Ehrenkodex haben wir von DOSB übernommen und um weitere Verhaltensregeln ergänzt, das Dokument könnt ihr euch unten im Downloadbereich anschauen.
Handlungsleitfaden bei Verdachtsfällen
Seit April ‘24 steht unser Handlungsleitfaden, sowie ein Krisenteam aus fünf Ansprechpartnern. Weitere Personen absolvieren momentan die notwendige Schulung um Ansprechpartner zu werden. Zusätzlich arbeiten wir daran mit Institutionen wie dem Kinderschutzbund regionale, persönliche Ansprechpartner zu etablieren neben den allgemeinen Notfallnummern.
Risikoanalyse
Wir haben an alle Abteilungen den Auftrag gegeben, sich mit einer sog. Risikoanalyse zu befassen. Diese Risikoanalyse umfasst Fragen zur pädagogischen Vorgeschichte, Struktur der Abteilung, Verhalten bei Vorfällen, Risiken im Trainings- und Spielbetrieb, Kommunikationskultur sowie bereits eingeführten allgemeingültigen Regeln, und Regeln speziell für Trainer. Diese Risikoanalyse ermöglicht uns, dem Projektteam, einen Einblick in den sportlichen Alltag der einzelnen Sportarten zu bekommen, um so potentielle Risiken zu erkennen.
Aus einigen Abteilungen warten wir noch auf den ausgefüllten Fragebogen. Sobald alle bei uns eingetroffen sind, werten wir die Risikoanalysen aus. Daraus können wir dann weitere Maßnahmen der Verhaltensprävention (d.h. Verhaltensregeln) und der Verhältnisprävention (wie Vorkehrungen an den Gebäuden, z.B. selbstschließende Türen) ableiten.
Schutzkonzept
Das Schutzkonzept ist das finale Produkt unserer Arbeit zu sexualisierter Gewalt, und führt alle Bausteine an denen wir gearbeitet haben zusammen. Es besteht aus einem Leitbild und Positionierung des Vorstandes und hält alle Maßnahmen fest, die wir ergreifen um sexualisierte Gewalt zu verhindern. Die erste Version hatten wir im Mai ’24, nun erfolgt dort noch der Feinschliff.
Die Prävention von sexualisierter Gewalt ist nie abgeschlossen! Deshalb werden das Schutzkonzept und die enthaltenen Maßnahmen alle zwei Jahre überprüft und ggf. angepasst!
Termine
Wir treffen uns immer montags, um 19:30 Uhr im Clubraum auf dem Jahnplatz. Unser nächster Sitzungstermin ist der
27. Januar.
Komm gerne dazu, wenn du Interesse hast!
Braucht ihr Hilfe?
Bei aktuellen Fragen, Unsicherheiten oder Problemen, in Bezug auf die Erarbeitung des Schutzkonzeptes, meldet euch gerne bei uns in der Geschäftsstelle unter 04171/880210 oder schreibt uns eine Mail an schutzkonzept@tsvwinsen.de.
Wir antworten innerhalb kürzester Zeit!
Notfallnummern
Schöpft ihr Verdacht oder seid selbst betroffen von sexualisierter Gewalt?
Dann wendet euch an uns (Tel.: 04171/880210) oder an eine der folgenden professionellen Stellen:
Nummer gegen Kummer e.V.
Tel.: 0800 11 10 333
Tel.. 116 111
N.I.N.A. e.V.: Hilfetelefon sexueller Missbrauch
Tel.: 0800 22 55 530
Online-Beratung unter https://www.hilfe-telefon-missbrauch.online/
Safe Sport e.V.
Tel.: 0800 11 222 00 (Mo/Mi/Fr: 10-12 Uhr, Do: 15-17 Uhr)
Bei akuter Kindeswohlgefährdung: Polizei anrufen und Notfallnummer des Jugendamtes erfragen!
Lokales Polizeipräsidium: Tel.: 04171/7960
Informationen für Interessierte
Im folgenden Abschnitt findet ihr unseren Ehrenkodex und diverse Plakate, die die Entwicklung eines Schutzkonzeptes erklären.